Ankunft in Sachsen-Anhalt

Aufbruch nach Südosten Die Sonne knallt und benimmt sich der Jahreszeit angemessen, als wir mit dem vollgepackten Wagen den Parkplatz zu Hause verlassen. Wir sind gut darin, ein Auto voll zu kriegen, auch wenn wir nur zu zweit sind. Wenn man Platz hat, leistet man sich den Luxus, den Platz auch zu nutzen. Herrlich, wenn man sich nicht beschränken muss! Angesichts der Tiefkühltemperaturen müssen aber auch lauter Sachen mit, die entweder schwer, oder voluminös oder gar beides sind.

Die Autobahn ist frei, auch von Eis und Schnee. Leo gibt Gas und ich freue mich jetzt schon auf den Moment, an dem wir sie verlassen werden. Ich langweile mich auf Autobahnen. Ich schaue aus dem Fenster. Weiß rauscht an mir vorbei und ich zücke die Kamera. Wischbilder aus dem fahrenden Auro machen immer Spaß. Allerdings ist es so hell draußen, dass die Bilder total überbelichtet sind. Ich bekomme die Belichtung nicht weit genug runtergeregelt...

Kaum sind wir in Mecklenburg-Vorpommern, sieht man Kraniche. Bei uns in Schleswig-Holstein bekomme ich schon einen Adrenalinschub, wenn ich einen sehe. Hier treten sie gehäuft auf - als könnten sie Grenzen erkennen. Auf einem schneebedeckten Feld steht tatsächlich eine Herde von ungefähr 30 Kranichen. Wir fahren so schnell vorbei, dass ich weder vernünftig knipsen, noch zählen kann und ob man eine Ansammlung von Kranichen Herde oder Schwarm oder anders nennt, fällt mir auch nicht ein.

Es folgen in Richtung Berlin-Potsdam-Leipzig-Dessau weitere Kraniche - oben und unten, mengenweise Rehe - nur unten - und als wir endlich die Autobahn verlassen, sehe ich auf einem vorbeihuschenden Feld einen Fuchs durch den Schnee schleichen. Gegenlicht strahlt durchs gesträubte Fell seiner Rute. Ich halte den Atem an - Leo hält nicht an, kann nicht anhalten. Mist -andere -Autofahrer-hinter-uns!

 Endlich am Ziel - Ein verschlafenes Dorf. Für mich im Nirgendwo, für andere ist das die Welt. Auch hier Schnee und Schnee und Schnee! Dafür ist die kleine Ferienwohnung schön. Viel Licht, viel Ikea und das Doppelbett auf der Galerie mit Blick nach unten. Der Computer hat erwartungsgemäß einen grottigen Internetempfang. Steinzeit in Sachsen-Anhalt.